Was ist deutscher werkbund?

Deutscher Werkbund

Der Deutsche Werkbund (DWB) war ein 1907 in München gegründeter Verein von Künstlern, Architekten, Industriellen und Handwerkern. Ziel war die Verbesserung der Qualität industrieller Produkte durch die Verbindung von Kunst, Industrie und Handwerk. Er spielte eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des modernen Designs und der Architektur im 20. Jahrhundert.

Ziele und Prinzipien:

  • Qualitätsverbesserung: Der Werkbund strebte nach einer hohen Qualität industriell gefertigter Produkte.
  • Funktionalität: Die Formgebung sollte sich an der Funktion des Objekts orientieren.
  • Materialgerechtigkeit: Der Werkbund legte Wert auf die Verwendung geeigneter Materialien für die jeweilige Anwendung.
  • Typisierung und Normung: Durch Typisierung und Normung sollten Produktionsprozesse rationalisiert und die Austauschbarkeit von Teilen gewährleistet werden (siehe auch: Typisierung).
  • Erziehung: Der Werkbund sah die Erziehung von Konsumenten und Produzenten als wichtige Aufgabe.
  • Kooperation: Zusammenarbeit zwischen Künstlern, Industriellen und Handwerkern.

Einflussreiche Mitglieder:

  • Peter Behrens
  • Walter Gropius
  • Ludwig Mies van der Rohe
  • Henry van de Velde

Projekte und Ausstellungen:

  • Werkbundausstellung Köln 1914: Eine wegweisende Ausstellung, die die Prinzipien des Werkbunds demonstrierte und kontroverse Diskussionen auslöste (siehe auch: Werkbundausstellung%20Köln).
  • Musterhaussiedlungen: Beteiligung an Siedlungsprojekten zur Erprobung neuer Wohnformen.

Bedeutung und Nachwirkung:

Der Deutsche Werkbund beeinflusste maßgeblich die Entwicklung des modernen Designs, der Architektur und der Industrieproduktion. Seine Ideen wirkten fort in der Bauhaus-Bewegung und anderen Designströmungen (siehe auch: Bauhaus). Der Werkbund besteht bis heute und setzt sich für eine qualitätsvolle Gestaltung von Umwelt und Produkten ein.